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Nulldiät – gefährlicher Trend oder effektives Abnehmen?

Bei der Nulldiät bleibt der Teller leerWer gesund abnehmen will braucht Zeit. Meist können wir uns jedoch erst dann zu einer Diät und Sport aufraffen, wenn es längst zu spät ist. Wenn man dennoch am Strand eine gute Figur machen will, muss zu drastischen Mitteln greifen. Die Nulldiät kommt da vielen Männern und Frauen gelegen. Ob diese tatsächlich eine sinnvolle Abnehmmethode ist, oder lieber aus den Köpfen gestrichen werden sollte, möchte ich heute klären. Die Nulldiät Erfahrungen im Internet sind alle höchst unterschiedlich und reichen von Panikmache bis ungeblümter Werbung.

Was ist eine Nulldiät?

Eine Nulldiät zu machen heißt auf jegliche Kalorien zu verzichten. Es wird keinerlei feste Nahrung zu sich genommen. Kein Frühstück, kein Mittagessen und kein Abendessen. Keine Snacks. Absolut gar nichts. Das einzige was erlaubt ist, sind kalorienfreie Getränke so wie Wasser, Tee und schwarzer Kaffe ohne Zucker. Den meisten Menschen knurrt nach 4-5 Stunden ohne Essen bereits der Magen, aber in der Regel kann man 30 Tage ohne Nahrung überleben.

Der Hintergrund einer Nulldiät ist, dass man dem Körper keinerlei Energie zuführt und dieser somit gezwungen ist die angelegten Reserven zu nutzen. Das Schöne ist außerdem, dass man keine komplizierten Regeln befolgen muss und demnach nichts falsch machen kann. Man muss keine Lebensmitteltabellen studieren wie beispielsweise bei der Slow Carb Diät.

Meine Nulldiät Erfahrung – ein Selbsttest

Eine gute Freundin kämpft bereits seit längerem mit starkem Übergewicht. Ich habe mich vor etwa 4 Monaten mit ihr zusammen gesetzt und sie etwas beraten. Sie war wild entschlossen Nulldiät Erfahrung - ständige Müdigkeitabzunehmen und zieht es tatsächlich durch. Seit unserem ersten Treffen hat sie bereits über 20kg abgenommen und sieht besser aus als je zuvor. Erreicht hat sie das durch eine Low Carb Diät. Auch der Verzicht auf Alkohol spielt bei ihr eine Rolle. Dennoch ist sie mit den Ergebnissen noch nicht 100%ig zufrieden. Sie erzählte mir, dass sie gerne eine Nulldiät ausprobieren würde. Leider konnte ich ihr dazu keine Erfahrungswerte mitgeben und so entschied ich mich es gemeinsam mit ihr zu probieren.

Mir war im Vorfeld bewusst, dass die meisten Ärzte davon abraten, aber dennoch wollte ich es probieren. Ich wollte mir vor allem selbst beweisen, dass ich es schaffen kann und meine Freundin weiter beim Abnehmen unterstützen. Wir nahmen uns das Ziel 5 Tage nichts zu essen. Wir fingen an einem Montag an und der erste Tag entpuppte sich als der schwierigste. Das Frühstück ausfallen zu lassen was nicht schwer, doch zur Mittagszeit hatten wir mächtigen Hunger. Zum Abend hin wurde es beinahe unerträglich und ich trank bestimmt 6 Liter Wasser um mich etwas abzulenken und irgendwie den Bauch zu füllen.

Am nächsten Tag war der Hunger fast verschwunden und ab hier war es gar kein so großes Problem mehr die Nulldiät durchzuziehen. Hin und wieder kamen jedoch Bedenken auf ob ich meinem Körper etwas Gutes tue. Ich fühlte mich schlapp, war häufig müde und bekam meine Arbeit nicht mehr erledigt. Ich spielte hin und wieder mit dem Gedanken das Experiment abzubrechen, war dazu aber zu stolz.

So viel haben wir mit der Nulldiät abgenommen

Mir ging es nicht darum möglichst viel abzunehmen, doch meine Freundin legte darauf großen Wert. Sie stand mehrmals täglich auf der Waage und hatte am Ende etwas mehr als 3kg abgenommen. Bei mir waren es fast 2kg. Für nur 5 Tage ist das ein erstaunliches Ergebnis. Wir versuchten außerdem einen optischen Unterschied festzustellen. Wirklich schlanker sahen wir nicht unbedingt aus, nur vielleicht etwas trockener. Außerdem haben wir beide tiefe Augenränder bekommen.

Die Vor- und Nachteile einer Nulldiät

Beginnen wir mit den Vorteilen. Wer schnell ein gutes Ergebnis auf der Waage erreichen will, kann dies mit einer Nulldiät schaffen. Die Kilos verschwinden so schnell wie bei keiner anderen Diät und das erscheint logisch. Wer nichts isst, nimmt keine Energie zu sich. Dennoch muss der Körper irgendwo seine Kraft hernehmen.

Die Nulldiät kostet viele MuskelnDie Menschen fasten seit etlichen Jahrhunderten. Häufig hat das religiöse Hintergründe, aber eine Nulldiät macht bedingt auch aus medizinischer Sicht Sinn. Viele Wissenschaftler sind der Meinung, dass es für den Menschen ganz natürlich ist streckenweise keine Nahrung zu sich zu nehmen. In einer Zeit in der wir noch Jäger und Sammler waren, waren Lebensmittel nicht ständig verfügbar und es kam vor, dass der Jagderfolg ausblieb. Darauf hat sich unser Körper und vor allem der Verdauungstrakt eingestellt. Dadurch dass wir nun dauerhaft am Essen sind, wird der Darm überfordert und bekommt keine Pause mehr. Einige Mediziner sind der Ansicht, dass eine Nulldiät gegen Rheuma und Bluthochdruck hilft. Auch die Schilddrüse profitiert davon, wenn eine Zeit lang nicht gegessen wird.

Jemand der besonders schlechte Essgewohnheiten hat, kann eine Nulldiät verwenden um diese bewusst zu unterbrechen und anschließend einen Neustart hinzulegen. Das klappt in manchen Fällen besser als eine schrittweise Veränderung herbeizuführen.

Eine Nulldiät bringt aber auch einige Nachteile mit sich. Der Gewichtsverlust ist bei meiner Freundin und mir in erster Linie auf einen Rückgang der Muskulatur zurück zu führen. Diese kann der Körper schneller in Energie umwandeln als die Fettreserven. In Zeiten der Not, die eine Nulldiät definitiv herbei führt, werden die Muskeln stark abgebaut. Das führt zu einem Gewichtsverlust. Besser aussehen tun wir dadurch aber nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall.

Dem Körper über einen Zeitraum von 5 Tagen wichtige Nährstoffe wie Vitamine und Proteine vorzuenthalten ist nicht gesund. Es stellen sich zwangsläufig Mangelerscheinungen ein. Da man ständig auf Sparflamme lebt, fällt es einem sehr schwer sich zu bewegen oder geistige Arbeit zu verrichten. Man muss damit rechnen, dass man im Job keine zufrieden stellende Leistung abrufen kann. Der Gang ins Fitnessstudio wird mehr als mühsam und man ist deutlich schwächer als sonst. Wer ein Sportprogramm wie Schlankr durchzieht, muss damit rechnen einige Trainingseinheiten auszusetzen.

Dass es sich bei einer solchen Diät nicht um ein nachhaltiges Konzept handelt sollte jedem klar sein. Es ist wichtig einen Plan für die Zeit nach der Nulldiät zu haben. Wer anschließend in alte Gewohnheiten verfällt, kann es gleich sein lassen.

Mein Fazit zu meinen Nulldiät Erfahrungen

Die 5 Tage waren eine große Herausforderung für mich und gelegentlich dachte ich, dass ich aufgeben muss. Es war eine interessante Erfahrung und einige Tage später fühlte ich mich tatsächlich wohler in meiner Haut. Dennoch kann ich eine Nulldiät niemandem empfehlen. Die Nebenwirkungen sind wir zu drastisch und der Verlust der Muskelmasse führt dazu, dass man keinen positiven Effekt auf die Optik des Körpers hat. Wer seinem Darm etwas Gutes tun möchte, kann 2-3 Tage fasten, aber nicht länger.

Eine bessere Alternative ist, die Nahrungsaufnahme stark zu reduzieren, aber dennoch hin und wieder etwas rohes Gemüse zu essen. Rohkost ist leicht verdaulich und so führt man dem Körper wenigstens ein paar Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Proteine zu. Gar nichts mehr zu essen halte ich für gefährlich. Besonders wenn man unter Krankheiten leidet sollte man in jedem Fall einen Arzt hinzu ziehen!

Jess
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